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Rechtliche Vorgaben: Welche Energieeffizienz-Informationen Ihnen als Mieter zustehen
Rechtliche Vorgaben: Welche Energieeffizienz-Informationen Ihnen als Mieter zustehen
Als Mieter haben Sie ein verbrieftes Recht auf transparente Informationen zur Energieeffizienz der Wohnung, die Sie anmieten möchten. Die rechtliche Grundlage dafür ist nicht bloß ein formaler Akt – sie verschafft Ihnen echte Vorteile im Alltag und bei der Mietentscheidung. Seit der Novellierung der Energieeinsparverordnung (EnEV) und ihrer Nachfolgerin, dem Gebäudeenergiegesetz (GEG), sind Vermieter verpflichtet, Ihnen bereits im Exposé und spätestens bei der Besichtigung bestimmte Kennzahlen zur Energieeffizienz offen zu legen.
- Energieausweis: Der Vermieter muss Ihnen den Energieausweis unaufgefordert vorlegen. Sie dürfen diesen einsehen und auf Wunsch eine Kopie erhalten. Achten Sie darauf, dass das Dokument aktuell ist (maximal 10 Jahre alt) und die Energieeffizienzklasse klar erkennbar ausgewiesen wird.
- Pflichtangaben im Inserat: Schon in der Wohnungsanzeige müssen zentrale Werte wie Endenergiebedarf, Baujahr des Gebäudes, Art der Heizung und die Energieeffizienzklasse stehen. Fehlen diese Angaben, ist das ein klarer Verstoß gegen die gesetzlichen Vorgaben.
- Transparenz beim Vertragsabschluss: Spätestens bei der Unterzeichnung des Mietvertrags muss Ihnen der Energieausweis in Papierform oder digital übergeben werden. Fehlt diese Übergabe, können Sie das einfordern – notfalls auch nachträglich.
- Recht auf Nachbesserung: Werden Angaben verweigert oder der Energieausweis fehlt, haben Sie als Mieter das Recht, dies beim Vermieter einzufordern. Im Zweifel können Verstöße auch bei der zuständigen Behörde gemeldet werden. Sanktionen gegen den Vermieter sind möglich.
Wichtig: Die Energieeffizienzklasse gibt Ihnen einen schnellen Überblick über den zu erwartenden Energieverbrauch und die Nebenkosten. Lassen Sie sich nicht mit vagen Aussagen abspeisen – Sie haben Anspruch auf konkrete, überprüfbare Zahlen. Das verschafft Ihnen eine bessere Verhandlungsposition und schützt vor bösen Überraschungen bei den Betriebskosten.
Energieausweis prüfen: Worauf Sie bei der Wohnungsbesichtigung achten sollten
Energieausweis prüfen: Worauf Sie bei der Wohnungsbesichtigung achten sollten
Der Energieausweis ist nicht bloß ein Stück Papier, sondern Ihr Schlüssel zu mehr Klarheit über die künftigen Energiekosten. Viele Details werden auf den ersten Blick übersehen – dabei steckt der Teufel oft im Kleingedruckten. Was sollten Sie also konkret beachten, wenn Ihnen der Energieausweis vorgelegt wird?
- Art des Ausweises: Es gibt zwei Varianten: den Verbrauchsausweis und den Bedarfsausweis. Der Bedarfsausweis ist aussagekräftiger, weil er auf einer technischen Analyse basiert. Ein Verbrauchsausweis spiegelt lediglich das Nutzerverhalten der Vormieter wider. Prüfen Sie, welche Variante Ihnen vorliegt.
- Gültigkeitsdauer: Ein Energieausweis darf nicht älter als zehn Jahre sein. Das Ausstellungsdatum finden Sie auf der ersten Seite – ein abgelaufener Ausweis ist wertlos.
- Angaben zur Energieeffizienzklasse: Achten Sie auf die farbige Skala und die Einordnung der Wohnung. Steht der Pfeil im grünen Bereich, ist das ein gutes Zeichen. Ein Wert im roten Bereich bedeutet hohe Kosten – hier lohnt sich kritisches Nachfragen.
- Primärenergiebedarf vs. Endenergiebedarf: Der Endenergiebedarf gibt an, wie viel Energie tatsächlich im Haushalt ankommt. Der Primärenergiebedarf berücksichtigt zusätzlich die Energieverluste bei der Erzeugung und Verteilung. Für Ihre Nebenkosten ist der Endenergiebedarf entscheidend.
- Hinweise zu Modernisierungen: Oft finden Sie Empfehlungen für energetische Verbesserungen auf den letzten Seiten. Das kann Ihnen zeigen, ob und wo noch Potenzial für Einsparungen besteht.
- Angaben zur Heizungsart: Notieren Sie, mit welchem Energieträger geheizt wird (z.B. Gas, Öl, Fernwärme). Unterschiedliche Systeme verursachen unterschiedlich hohe Kosten und beeinflussen die Umweltbilanz.
Wer diese Punkte im Blick behält, erkennt Schwachstellen frühzeitig und kann gezielt nachfragen. Lassen Sie sich den Ausweis in Ruhe zeigen, machen Sie Fotos oder Notizen – das zahlt sich spätestens bei der Entscheidung für oder gegen die Wohnung aus.
Bewertung der Energieeffizienzklasse: Auswirkungen auf Nebenkosten und Wohnkomfort
Bewertung der Energieeffizienzklasse: Auswirkungen auf Nebenkosten und Wohnkomfort
Die Energieeffizienzklasse ist nicht nur ein abstrakter Buchstabe auf dem Papier – sie entscheidet im Alltag ganz konkret über Ihr monatliches Budget und das Wohngefühl. Je niedriger die Klasse, desto höher die Kosten: Wer in einer Wohnung mit schlechter Einstufung lebt, zahlt oft doppelt und dreifach für Heizung und Warmwasser. Das kann im Winter richtig ins Geld gehen, vor allem wenn die Energiepreise steigen.
- Nebenkosten: Wohnungen mit den Klassen A+ bis B sind in der Regel deutlich günstiger im Unterhalt. Hier können Sie mit überschaubaren Heizkosten rechnen. Liegt die Klasse dagegen bei E oder schlechter, schnellen die monatlichen Abschläge oft in die Höhe – ein echter Kostenfresser, der auf Dauer das Haushaltsbudget belastet.
- Wohnkomfort: Eine gute Energieeffizienzklasse bedeutet meist auch angenehme Raumtemperaturen ohne ständiges Nachheizen. In schlecht eingestuften Wohnungen spüren Sie oft Zugluft, kalte Wände oder sogar Feuchtigkeit. Das kann nicht nur ungemütlich, sondern auch gesundheitlich problematisch werden.
- Langfristige Planung: Wer Wert auf stabile Nebenkosten legt, sollte die Energieeffizienzklasse als zentrales Entscheidungskriterium betrachten. Gerade bei längeren Mietverhältnissen macht sich eine bessere Klasse schnell bezahlt – Sie investieren in mehr Lebensqualität und sparen Jahr für Jahr bares Geld.
- Wiedervermietung und Wertentwicklung: Wohnungen mit guter Effizienzklasse sind gefragter und lassen sich später leichter weitervermieten. Das kann auch für Mieter relevant sein, etwa wenn Sie einen Nachmieter suchen oder auf eine Mieterhöhung reagieren müssen.
Unterm Strich: Die Energieeffizienzklasse ist Ihr Kompass für Kostenkontrolle und Wohlbefinden. Ein prüfender Blick darauf schützt vor bösen Überraschungen und sorgt für ein angenehmes, gesundes Zuhause.
Fenster, Türen und Dämmung: Die wichtigsten Stellen zur Begutachtung in der Mietwohnung
Fenster, Türen und Dämmung: Die wichtigsten Stellen zur Begutachtung in der Mietwohnung
Gerade bei der Besichtigung einer Mietwohnung lohnt sich ein genauer Blick auf Fenster, Türen und die Dämmung. Hier entscheidet sich oft, ob Sie später frieren, schwitzen oder unnötig hohe Heizkosten zahlen. Doch worauf kommt es wirklich an?
- Fenster: Prüfen Sie, ob es sich um moderne Doppel- oder Dreifachverglasung handelt. Einfachverglasung ist ein klares Warnsignal für Energieverluste. Öffnen Sie die Fenster und achten Sie auf den Widerstand beim Schließen – wackelige Rahmen oder schwergängige Griffe deuten auf Verschleiß hin. Legen Sie ein Blatt Papier zwischen Rahmen und Fensterflügel und schließen Sie das Fenster: Lässt sich das Papier leicht herausziehen, sind die Dichtungen nicht optimal.
- Türen: Haustüren und Balkontüren sollten dicht schließen. Fühlen Sie mit der Hand an den Rändern, ob Zugluft spürbar ist. Spaltmaße von mehr als 7 mm sind ein Hinweis auf energetische Schwachstellen. Bei Altbauten sind oft die Türschwellen und Rahmen die Problemzonen.
- Dämmung: Fragen Sie gezielt nach der Dämmung von Außenwänden, Dach und Kellerdecke. Ein nachträglich gedämmtes Gebäude erkennen Sie manchmal an abweichenden Fassadenfarben oder einer leicht veränderten Wandstärke im Türbereich. Im Treppenhaus oder an Außenwänden können Sie mit der Hand testen: Fühlen sich die Wände im Winter deutlich kälter an als Innenwände, fehlt vermutlich eine ausreichende Dämmung.
- Rollladenkästen und Fensterbänke: Oft übersehen, aber wahre Kältebrücken: Alte Rollladenkästen oder ungedämmte Fensterbänke lassen Wärme entweichen. Klopfen Sie vorsichtig an die Kästen – hohl klingende Geräusche deuten auf fehlende Isolierung hin.
- Feuchtigkeit und Kondenswasser: Kondenswasser an den Scheiben oder feuchte Stellen an Fensterlaibungen sind Alarmzeichen. Sie deuten auf schlechte Isolierung und potenzielle Schimmelgefahr hin.
Mit diesen gezielten Checks entlarven Sie energetische Schwachstellen, bevor Sie den Mietvertrag unterschreiben. Das schützt nicht nur Ihr Portemonnaie, sondern sorgt auch für ein behagliches Wohnklima ohne böse Überraschungen.
Heizungsanlage und Warmwasser: So erkennen Sie effiziente Systeme bereits vor Vertragsabschluss
Heizungsanlage und Warmwasser: So erkennen Sie effiziente Systeme bereits vor Vertragsabschluss
Ein Blick auf die Heizungsanlage und die Art der Warmwasserbereitung verrät Ihnen mehr über die künftigen Energiekosten, als viele denken. Moderne Technik spart bares Geld und sorgt für ein angenehmes Raumklima – aber wie erkennen Sie das auf Anhieb?
- Alter und Typ der Heizung: Fragen Sie gezielt nach dem Baujahr und der Technik der Heizungsanlage. Systeme, die jünger als zehn Jahre sind, arbeiten meist effizienter. Brennwerttechnik, Wärmepumpen oder Fernwärme sind klare Pluspunkte. Finger weg bei alten Öl- oder Kohleheizungen – die sind echte Kostenfallen.
- Regelung und Steuerung: Moderne Heizungen verfügen über programmierbare Thermostate oder sogar smarte Steuerungen. Das ermöglicht eine bedarfsgerechte Anpassung der Raumtemperatur und verhindert unnötigen Energieverbrauch. Achten Sie auf Raumthermostate oder zentrale Steuerungseinheiten.
- Warmwasserbereitung: Zentral bereitgestelltes Warmwasser (über die Heizungsanlage oder Fernwärme) ist in der Regel günstiger und effizienter als dezentrale Lösungen wie elektrische Durchlauferhitzer. Fragen Sie nach, wie das Warmwasser erzeugt wird und ob eventuell Solarthermie oder Wärmepumpen genutzt werden.
- Hydraulischer Abgleich: Ein Hinweis auf eine effiziente Anlage ist der sogenannte hydraulische Abgleich. Ist dieser durchgeführt, verteilt sich die Wärme gleichmäßig und ohne unnötige Verluste auf alle Heizkörper. Lassen Sie sich dies am besten schriftlich bestätigen.
- Förderfähige Systeme: Erkundigen Sie sich, ob die Heizungsanlage förderfähig ist oder kürzlich gefördert wurde. Das spricht für moderne Technik und kann auch bei künftigen Modernisierungen Vorteile bringen.
- Individuelle Verbrauchserfassung: Separate Zähler für Heizung und Warmwasser ermöglichen eine faire und transparente Abrechnung. Das schützt Sie vor bösen Überraschungen bei den Nebenkosten.
Mit diesen Fragen und Beobachtungen entlarven Sie ineffiziente Heizsysteme schon vor Vertragsabschluss. Das verschafft Ihnen nicht nur Planungssicherheit, sondern kann auch ein echtes Argument bei der Mietpreisverhandlung sein.
Schimmel und Raumklima: Typische Hinweise auf Wärmeverluste und energetische Schwachstellen
Schimmel und Raumklima: Typische Hinweise auf Wärmeverluste und energetische Schwachstellen
Schimmel ist nicht nur ein Ärgernis, sondern oft ein stiller Zeuge für versteckte Wärmeverluste und mangelhafte energetische Standards. Ein unangenehmes Raumklima, etwa ständige Feuchtigkeit oder muffiger Geruch, weist auf Schwachstellen hin, die Sie bei der Besichtigung gezielt suchen sollten.
- Schimmelbildung an ungewöhnlichen Stellen: Taucht Schimmel an Innenwänden, hinter Möbeln oder in Raumecken auf, ist das ein Warnsignal. Besonders kritisch sind Stellen, an denen Außenwände auf Boden oder Decke treffen – hier entweicht häufig Wärme, und Kondenswasser sammelt sich.
- Versteckte Feuchtigkeitsquellen: Prüfen Sie Fensterlaibungen, Rollladenkästen und Steckdosenbereiche. Kondenswasser oder dunkle Flecken deuten auf Wärmebrücken hin, die zu erhöhtem Energieverbrauch führen.
- Temperaturunterschiede im Raum: Fühlen sich einzelne Wandbereiche deutlich kälter an als andere, ist das ein Hinweis auf unzureichende Dämmung. Ein solches Temperaturgefälle fördert Schimmelbildung und sorgt für ein unbehagliches Raumklima.
- Ständiges Lüften notwendig? Müssen Sie ungewöhnlich oft lüften, um ein angenehmes Klima zu erreichen, kann das an feuchten Wänden oder schlecht isolierten Bauteilen liegen. Das treibt nicht nur die Heizkosten, sondern kann auch die Luftqualität beeinträchtigen.
- Unangenehme Gerüche: Ein muffiger, feuchter Geruch im Raum – auch wenn kein sichtbarer Schimmel vorhanden ist – kann auf versteckte Feuchtigkeitsprobleme und energetische Mängel hindeuten.
Ein gesundes Raumklima und schimmelfreie Räume sind keine Glückssache, sondern das Ergebnis guter Bauqualität und durchdachter energetischer Maßnahmen. Wer hier aufmerksam prüft, erspart sich langfristig Ärger, Kosten und gesundheitliche Risiken.
Konkrete Maßnahmen: Was Sie als Mieter für eine bessere Energieeffizienz tun können
Konkrete Maßnahmen: Was Sie als Mieter für eine bessere Energieeffizienz tun können
Auch ohne Eigentümer zu sein, können Sie als Mieter einiges bewegen, um die Energieeffizienz Ihrer Wohnung zu verbessern. Oft sind es die kleinen Stellschrauben, die in Summe spürbare Effekte bringen – und dabei das Klima und den Geldbeutel schonen.
- Thermostate gezielt nutzen: Stellen Sie die Heizkörper nicht auf Maximalleistung, sondern wählen Sie bedarfsgerechte Temperaturen für jeden Raum. Smarte Thermostate, die Sie auch als Mieter nachrüsten dürfen, helfen beim automatisierten Energiesparen.
- Vorhänge und Möbel richtig platzieren: Halten Sie Heizkörper frei von Möbeln und schweren Vorhängen. So kann die Wärme ungehindert zirkulieren und Sie heizen nicht ins Leere.
- Fenster und Türen abdichten: Bringen Sie selbstklebende Dichtungsbänder an Fenstern und Türen an, falls Sie Zugluft spüren. Diese Maßnahme ist kostengünstig, rückstandsfrei entfernbar und sofort wirksam.
- Richtig lüften: Stoßlüften statt Dauerlüften – mehrmals täglich für wenige Minuten alle Fenster weit öffnen. So tauschen Sie die Luft effizient aus, ohne die Räume auszukühlen.
- LED-Lampen und sparsame Geräte: Tauschen Sie alte Glühbirnen gegen LEDs und achten Sie beim Neukauf von Haushaltsgeräten auf eine gute Energieeffizienzklasse. Gerade Kühl- und Gefriergeräte laufen rund um die Uhr und bieten großes Sparpotenzial.
- Wasser sparen: Montieren Sie Perlatoren an Wasserhähnen und nutzen Sie Sparduschköpfe. Weniger Warmwasserverbrauch bedeutet auch weniger Energiebedarf.
- Vermieter auf Verbesserungen ansprechen: Sprechen Sie Ihren Vermieter aktiv auf energetische Modernisierungen an, etwa den Austausch alter Fenster oder die Dämmung von Rollladenkästen. Oft gibt es Fördermittel, die den Anreiz für den Vermieter erhöhen.
- Heizkörper entlüften: Luft in den Heizkörpern senkt die Heizleistung. Mit einem Entlüftungsschlüssel können Sie das Problem selbst beheben – ein kleiner Handgriff mit großer Wirkung.
Mit diesen Maßnahmen setzen Sie als Mieter ein klares Zeichen für mehr Energieeffizienz – und profitieren direkt von sinkenden Kosten und einem besseren Wohnklima.
Individueller Sanierungsfahrplan (iSFP): Chancen auf mehr Förderung und langfristige Einsparungen
Individueller Sanierungsfahrplan (iSFP): Chancen auf mehr Förderung und langfristige Einsparungen
Ein individueller Sanierungsfahrplan (iSFP) ist für Mieter zwar kein direktes Werkzeug, kann aber bei geplanten Modernisierungen durch den Vermieter eine entscheidende Rolle spielen. Der iSFP analysiert den energetischen Zustand des Gebäudes und zeigt Schritt für Schritt auf, wie sich die Energieeffizienz gezielt verbessern lässt. Das bringt gleich mehrere Vorteile – sowohl für Vermieter als auch für Mieter.
- Mehr Förderung: Wird ein iSFP erstellt und bei der Umsetzung von Sanierungsmaßnahmen berücksichtigt, erhöht sich die staatliche Förderung um 5 % auf die förderfähigen Kosten. Das kann für den Vermieter ein starker Anreiz sein, umfassendere Modernisierungen tatsächlich anzugehen.
- Langfristige Planungssicherheit: Der iSFP legt einen klaren, nachvollziehbaren Zeitplan für energetische Verbesserungen fest. So wissen Mieter frühzeitig, welche Maßnahmen wann geplant sind und können sich auf eventuelle Veränderungen einstellen.
- Transparenz und Nachvollziehbarkeit: Durch die detaillierte Aufschlüsselung der einzelnen Sanierungsschritte erhalten Mieter einen besseren Einblick, wie sich die Energieeffizienz der Wohnung künftig entwickeln wird. Das hilft, zukünftige Nebenkosten realistisch einzuschätzen.
- Langfristige Einsparungen: Werden die im iSFP empfohlenen Maßnahmen umgesetzt, sinken die Energieverbräuche oft deutlich. Das bedeutet: weniger Heizkosten, mehr Wohnkomfort und ein nachhaltigeres Zuhause – ohne dass Mieter selbst investieren müssen.
- Mitspracherecht stärken: Mieter können aktiv das Gespräch mit dem Vermieter suchen und die Erstellung eines iSFP anregen. Gerade bei anstehenden Modernisierungen oder energetischen Schwachstellen ist das ein wirksames Argument für sinnvolle Investitionen.
Fazit: Ein iSFP ist nicht nur ein Papier für den Eigentümer, sondern ein echter Hebel für mehr Förderung, Transparenz und dauerhafte Einsparungen – von denen letztlich auch Sie als Mieter profitieren.
Praxisbeispiel: Wie Sie bei der Wohnungswahl Energiekosten realistisch einschätzen
Praxisbeispiel: Wie Sie bei der Wohnungswahl Energiekosten realistisch einschätzen
Stellen Sie sich vor, Sie besichtigen zwei Wohnungen mit vergleichbarer Größe und Lage. Wohnung A wird mit einer modernen Wärmepumpe beheizt, Wohnung B mit einer älteren Gasetagenheizung. Die Kaltmiete ist bei beiden identisch, doch wie sieht es mit den tatsächlichen Energiekosten aus?
- Verbrauchswerte konkret anfordern: Bitten Sie den Vermieter oder die Vormieter um die tatsächlichen Energieverbrauchswerte der letzten zwei bis drei Jahre. Nur so erhalten Sie einen echten Anhaltspunkt, wie hoch die Heiz- und Warmwasserkosten in der Praxis ausfallen.
- Vergleichsportale nutzen: Nutzen Sie Online-Rechner oder Vergleichsportale, um die angegebenen Verbrauchswerte mit aktuellen Energiepreisen (Strom, Gas, Fernwärme) zu multiplizieren. So kalkulieren Sie die monatlichen Zusatzkosten für jede Wohnung individuell.
- Zusätzliche Kostenquellen identifizieren: Achten Sie auf Besonderheiten wie elektrische Fußbodenheizungen, Klimageräte oder separate Boiler. Diese können – je nach Nutzung – die Stromrechnung spürbar in die Höhe treiben, auch wenn sie im Energieausweis nicht explizit auftauchen.
- Jahreszeitliche Schwankungen berücksichtigen: Prüfen Sie, ob die Verbrauchswerte Durchschnittswerte sind oder aus besonders kalten bzw. milden Jahren stammen. Fragen Sie gezielt nach, ob außergewöhnliche Witterungsbedingungen die Zahlen beeinflusst haben.
- Nach individuellen Lebensgewohnheiten fragen: Erkundigen Sie sich, wie viele Personen bisher in der Wohnung gelebt haben und wie deren Heizverhalten war. Ihr eigener Verbrauch kann je nach Lebensstil (z. B. Homeoffice, häufiges Duschen) deutlich abweichen.
Mit dieser praxisnahen Vorgehensweise können Sie die zu erwartenden Energiekosten für jede Wohnung realistisch abschätzen – und erleben nach dem Einzug keine bösen Überraschungen.
Fazit: Energieeffizient wohnen und Kosten sparen – so gelingt es in der Mietwohnung
Fazit: Energieeffizient wohnen und Kosten sparen – so gelingt es in der Mietwohnung
Wer wirklich energieeffizient in einer Mietwohnung leben will, sollte nicht nur auf die offensichtlichen Faktoren achten, sondern auch auf Details, die oft übersehen werden. Ein entscheidender Punkt ist die eigene Flexibilität: Bleiben Sie offen für technische Neuerungen wie Mieterstrommodelle oder gemeinschaftlich genutzte Photovoltaikanlagen auf dem Dach. Diese Lösungen bieten nicht nur ökologischen Mehrwert, sondern können Ihre Stromkosten dauerhaft senken.
- Gemeinschaftliche Initiativen: Suchen Sie den Austausch mit anderen Mietern, um gemeinsam Modernisierungen oder Energieberatungen beim Vermieter anzustoßen. Kollektive Anfragen haben häufig mehr Gewicht und können größere Projekte wie Fassadendämmung oder die Installation effizienter Heizsysteme beschleunigen.
- Förderprogramme gezielt nutzen: Informieren Sie sich regelmäßig über lokale und bundesweite Fördermöglichkeiten, die auch Mietern offenstehen – etwa für den Austausch alter Haushaltsgeräte oder die Installation von Zwischenzählern. Viele Kommunen bieten kostenlose Energieberatungen oder Zuschüsse für kleine Effizienzmaßnahmen an.
- Vertragliche Gestaltungsspielräume: Verhandeln Sie mit dem Vermieter über die Möglichkeit, Modernisierungen vertraglich festzuhalten – etwa durch die Vereinbarung von Energieeinsparzielen oder die Übernahme von Investitionskosten durch den Vermieter bei längerer Mietdauer.
- Monitoring und Nachjustierung: Nutzen Sie digitale Tools oder Apps, um Ihren Energieverbrauch regelmäßig zu kontrollieren. So erkennen Sie frühzeitig Abweichungen und können Ihr Verhalten oder technische Einstellungen schnell anpassen.
Mit einer Mischung aus Eigeninitiative, digitaler Unterstützung und cleverer Vernetzung lässt sich die Energieeffizienz in der Mietwohnung auf ein neues Level heben – und das ganz ohne Eigentum. Wer sich informiert, vernetzt und aktiv bleibt, profitiert dauerhaft von niedrigen Kosten und mehr Wohnqualität.
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FAQ: Energieeffizient mieten – Worauf kommt es wirklich an?
Welche Informationen zur Energieeffizienz muss mir der Vermieter bereitstellen?
Der Vermieter ist verpflichtet, Ihnen spätestens bei der Wohnungsbesichtigung den aktuellen Energieausweis unaufgefordert vorzulegen. Bereits im Inserat müssen Kennzahlen wie Energieeffizienzklasse, Baujahr und Art der Heizungsanlage genannt sein. Bei Vertragsschluss erhalten Sie den Energieausweis in Kopie oder digital.
Wie erkenne ich bei der Besichtigung, ob eine Wohnung energetisch gut ist?
Achten Sie auf moderne Fenster mit Doppel- oder Dreifachverglasung, dichte Türen und gedämmte Wände. Prüfen Sie Fenster und Türen auf Zugluft, Kondenswasser oder Schimmelspuren. Fragen Sie nach Dämmung von Dach und Keller sowie dem Zustand der Heizungsanlage.
Warum ist die Energieeffizienzklasse bei der Wohnungssuche so wichtig?
Eine gute Energieeffizienzklasse (A+ bis B) bedeutet niedrigen Energieverbrauch und geringere Nebenkosten. Schlechte Klassen (z. B. E oder H) verursachen deutlich höhere Heizkosten und können sich negativ auf Wohnkomfort und Raumklima auswirken.
Was kann ich als Mieter selbst für bessere Energieeffizienz tun?
Sie können Thermostate richtig einstellen, Fenster und Türen abdichten, auf effiziente LED-Leuchtmittel setzen sowie richtig lüften. Auch das Einsparen von Warmwasser und das Freihalten von Heizkörpern trägt zur Senkung des Energieverbrauchs bei.
Wie kann der individuelle Sanierungsfahrplan (iSFP) Mietern nutzen?
Ein iSFP analysiert den energetischen Zustand des Gebäudes und bietet dem Vermieter eine 5 % höhere Förderung für geplante Sanierungsmaßnahmen. Werden empfohlene Schritte umgesetzt, profitieren Sie als Mieter langfristig von geringeren Energiekosten, besserem Wohnkomfort und größerer Transparenz bei Modernisierungen.